Radon
Radon (Rn) ist ein natürliches radioaktives Edelgas. Es ist unsichtbar, geruchlos und geschmacklos. Radon ist nicht giftig – jedoch radioaktiv! Radon entsteht beim Zerfall von Radium, einem Folgeprodukt von Uran, welches in geringsten Mengen überall im Untergrund vorhanden ist.
Das im Erdinneren entstandene Radon wandert durch durchlässige Bodenschichten zur Oberfläche und gelangt so in die Aussenluft. Im Freien tritt Radon nur stark verdünnt auf und ist daher ungefährlich. Problematisch wird es, wenn Radon den Weg in Gebäude findet.
Für den Transport des Radons aus dem Boden ins Hausinnere ist hauptsächlich der sogenannte «Kamineffekt» verantwortlich: warme Luft steigt wie in einem Kamin innerhalb eines Gebäudes auf. Dadurch entsteht in den Untergeschossen ein leichter, kaum spürbarer Unterdruck. Neue Luft und damit auch Radon werden aus dem Bauuntergrund heraus und durch undichte Stellen in der Gebäudehülle ins Innere gesogen. Die Sogwirkung kann durch Ventilatoren (Küche, Bad usw.) oder Cheminées verstärkt werden. Wenn in der kalten Jahreszeit die Heizungen eingeschaltet sind, wird die Luft im Haus stärker erwärmt, was den Kamineffekt ebenfalls verstärkt.
Die Radonkonzentrationen sind in der Regel im Keller am höchsten und nehmen mit jedem weiteren Stockwerk ab.
Gesundheitsrisiko
Radon und seine Zerfallsprodukte geben Strahlung ab. In Innenräumen lagern sie sich allmählich an Gegenständen, Staubpartikeln und feinsten Schwebeteilchen, sogenannten Aeroselen, ab. So können sie beim Einatmen in die Lunge geraten und bestrahlen das Gewebe. Dies kann zu Lungenkrebs führen. In der Schweiz ist Radon für etwa 60% der Strahlenbelastung der Bevölkerung verantwortlich. Jährlich sterben 200 – 300 Personen an den Folgen von Lungenkrebs, der durch Radon in Wohnräumen hervorgerufen wurde. Nach dem Rauchen ist Radon somit die häufigste Ursache für Lungenkrebs.
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